unser programm
Als tu*basis setzen für uns für eine sozial gerechte und diverse Universität sowie ein gutes Studium für alle ein! Dazu gehört für uns das Bekenntnis zu einem offenen und freien Hochschulzugang, Anlaufstellen für von Diskriminierung betroffene Studierende sowie eine politische, kritische und queer-feministische HTU. Unter den einzelnen Unterpunkten findest du unsere konkreten Vorstellungen und Forderungen zu den jeweiligen Themen. Falls du Fragen hast oder mehr zu einem Thema oder unseren Forderungen erfahren möchtest schreibe uns gerne eine Mail oder auf Instagram !
Für eine offene und diskriminierungsfreie Uni
Weg mit Zugangsbeschränkungen und Leistungsdruck: Knock-out-Maßnahmen verunmöglichen einen offenen Hochschulzugang und stellen vor allem für First-generation- oder Drittstaatsstudierende eine unüberwindbare Hürde dar. Wir haben in den letzten zwei Jahren gegen eine Ausweitung der Zugangsbeschränkungen in der Architektur gekämpft. Wir fordern eine Aussetzung von Aufnahmetests, die Abschaffung der Mindeststudienleistung und das Zurücknehmen aller diskriminierenden Hürden im Zulassungsverfahren! Das psychosoziale Unterstützungsangebot für Studierende muss ausgebaut werden!
Weg mit sozialen Hürden: Besonders an der TU Wien kommt der Studienbeitrag schneller als gedacht, Drittstaatsstudierende müssen in der Regel sofort den doppelten Betrag, über 700€, zahlen. Die studienbeitragsfreie Zeit muss sich zumindest an der Medianstudiendauer orientieren! Als konkrete Maßnahme haben wir bereits Anträge zum Studienbeitragserlass für arbeitende und auf Erasmus fahrende Studierende gestellt. Wir fordern die Abschaffung aller Studiengebühren! Beihilfen müssen über das Lebenserhaltungsniveau erhöht werden und der Bezieher*innenkreis massiv erweitert werden!
Unabhängige Anlaufstelle gegen Diskriminierung schaffen: Studierende sind in ihren Kursen und Prüfungen leider immer noch von Diskriminierung betroffen, die neue Ombudsstelle der TU ist ein erster guter Schritt, es muss hier aber weitergedacht werden! Wir haben uns in den letzten zwei Jahren über mehrere Anfragen für eine Erhöhung der Kapazität sowie weitere Schulungen der Ombudspersonen eingesetzt.Wir fordern einen Ausbau und mehr Transparenz sowie eine echte unabhängige Ombudsstelle für die TU Wien! Darüberhinaus fordern wir verpflichtende Antidiskriminierungsschulungen für alle Lehrenden und TU-Angehörigen.
Self-determination immer und überall, auch an der TU: Studierende müssen frei entscheiden können, wie sie im Unialltag angesprochen werden. In Folge eines tu*basis -Antrags erlässt die TU seit 2024 zumindest die Kosten für die Neuausstellung des Studierendenausweis infolge amtlicher Namensänderung. Wir fordern die Einführung der freien Namens- und Pronomenwahl flächendeckend in allen Lehrveranstaltungen, in TISS und auf dem Studierendenausweis.
Aktive Gedenkkultur als Handlungsauftrag für morgen: Auch die TU war in die faschistischen Verbrechen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft involviert. Das Kapitel wird heute kaum thematisiert, Denkmäler für Nazi-Profiteure werden nur mangelhaft kontextualisiert. Gleichzeitig finden immer noch regelmäßig Veranstaltungen von Burschenschaften in TU-Räumen statt. Wir fordern eine ehrliche Aufarbeitung der TU-Vergangenheit, in Lehrveranstaltungen wie in der Öffentlichkeitsarbeit der TU! Es braucht Raum für Gedenken an vertriebene oder ermordete TU-Angehörige! Die TU muss endlich Studierende schützen und ein Verbot von Männerbünden in TU-Veranstaltungsräumen umsetzen!
Für einen besseren Unialltag
Uni für alle: Die TU ist für ihre studentischen Arbeits- und Sozialräume bekannt, die allermeisten dieser Lernräume, Zeichensäle und Werkstätten werden von Studierenden selbst verwaltet und existieren nur dank jahrzehntelangem Kampf für mehr Platz. Gemeinsam mit der Fachschaft Architektur haben wir etwa im letzten Jahr die Räume des neuen Zeichensaals Leonie ausverhandelt. In Summe bleibt die TU aber immer noch hinter der notwendigen Fläche und Qualität zurück: Viele Studierende müssen immer noch ohne Steckdosen, Werkzeuge oder Fenster auskommen oder finden gar keinen Platz. Wir fordern endlich genug qualitative Arbeitsräume für alle Studierenden! Die TU muss den Studierenden auch ausreichend Aufenthalträumen und offene Küchen zur Verfügung stellen!
Uni immer: Nach langen, anstrengenden Uni-Tagen und bei erzwungenen Nachtschichten sind Studierende oft auch noch der Willkür des TU-Sicherheitsdienstes ausgeliefert: Kein Passierschein? Auf Wiedersehen! Sonn- und feiertags sind viele Uni-Gebäude generell geschlossen. Wir fordern 24/7 Zugang zu allen Universitätsgebäuden und der Bibliothek für alle Studierenden! Es braucht verpflichtende Antirassismus- und Antidiskriminierungsschulungen für den TU-Sicherheitsdienst!
Barrierefreiheit und mehr Klos für alle: Offene Toiletten sind vor allem im Hauptgebäude kaum vorhanden, barrierefreie WCs werden oft als Lager für Reinigungsmittel verwendet. Die neuen genderneutralen WCs wurden oft nur umgewidmet statt nutzungsorientiert umgebaut. Wir fordern ein flächendeckendes Angebot an genderneutralen Toiletten sowie barrierefreien Waschräumen an allen Standorten! Auch das Angebot an Wickelmöglichkeiten muss ausgebaut werden!
Nachhaltige Mobilität für eine Uni der Zukunft: Mangelnde Fahrradabstellplätze und fehlende Reparaturmöglichkeiten halten Studierende davon ab, mit dem Fahrrad zur Uni zu pendeln. Außenräume der TU Standorte sind oft unzureichend begrünt oder dienen sogar als Parkplatz. Die auf Antrag der tu*basis angeschafften HTU-Lastenräder und Reparatursäulen waren ein wichtiger Schritt und genau da muss weiter gemacht werden. Wir fordern eine leistbare Öffi-Jahreskarte für Studierende und einen Ausbau der TU-Radinfrastruktur! In TU-Außenräumen braucht es mehr Begrünung und Arbeitsmöglichkeiten! Bei Neu- und Umbauten von TU-Gebäuden müssen Klimaaspekte im Zentrum stehen!
Nachhaltiges Mittagessen für alle: Die Mensa ist aktuell weder besonders günstig, noch nachhaltig. Als tägliches Mittagessen ist die Mensa für viele Studierende einfach zu teuer. Wir fordern leistbare Menüs für alle, einen Fokus auf nachhaltige, regionale Menüs und Kostenwahrheit: Vegane und klimaneutrale Optionen müssen günstiger sein als Fleisch!
Für ein gutes Studium und eine Uni mit Haltung
Flexibilität und Leistbarkeit für alle: Anwesenheitspflichten, teure Skripten, mangelnde Aufzeichnungen: Die starren TU-Strukturen gehen an der Lebensrealität der Studierenden vorbei. Wir fordern flächendeckende Aufzeichnungen und digitale Unterlagen in allen Lehrveranstaltungen! Teure Programme, Exkursionen, Skripten oder Modellbaumaterialien müssen finanziell gefördert werden! Es braucht Unterstützung bei Betreuungspflichten und im Bedarfsfall gratis Kinderbetreuung!
Stopp den Schikanen: Konsequenzen für schlechte Lehre! Ein Semester unzählige Nachtschichten für 3 ECTS? Ein Jahr warten nur wegen einer nicht bestandenen, unfairen Prüfung? Wir kämpfen in Studienkommissionen und beim Dekanat täglich für mehr Studierbarkeit, echte Verbesserungen werden von den Lehrenden aber oft blockiert. Wir fordern verpflichtende Didaktikschulungen für Lehrende und regelmäßige Evaluation der Studienpläne! Vorraussetzungsketten müssen abgebaut und mehr Prüfungsantritte ermöglicht werden.
Technik für Menschen: In Vorlesungen werden oft nur männliche Forschende referenziert, Fachliteratur steht seit 80 Jahren unkontextualisiert da. Dass Technik und Forschung nicht unabhängig von gesellschaftlichen Dynamiken existieren kann, wird in der TU-Lehre größtenteils ignoriert. Statt ihrem gesellschaftlichen Auftrag gerecht zu werden, wird die TU von vielen als Forschungsinstitut für die Wirtschaft wahrgenommen. Auf die drängenden Fragen der Zukunft werden kaum Antworten gefunden. Wir fordern: Gesellschaftskontext und Klimakrise in die Lehre! Freie Forschung muss gestärkt werden, gesellschaftliche vor wirtschaftlichen Interessen stehen! Wir fordern eine Einbindung von Diversitätsaspekten in allen Studienplänen und eigene Stellen für Klimaforschung und -lehre!
Kritische Technikfolgenabschätzung: Rüstungsunternehmen kaufen sich mit Drittmittel in die TU ein, die Unileitung geht Kooperationen mit Automobil-Lobbyorganisationen ein. Weitgehend unkritisch wird an automatischen Zielvorrichtungen, Überwachungssoftware und Panzerglas geforscht. Waffenforschung darf an der TU keinen Platz haben! Es braucht einen ethical code in der Forschung! Wir fordern eine Beendigung aller Kooperationen mit klimaschädlichen Unternehmen und Rüstungskonzernen. Studierende müssen eine Mitsprache bei der Auswahl neuer Forschungskooperationen haben!
Datensouveränität erhalten: In den Informatikfakultät beschäftigen sich einige kritische Köpfe mit der Schnittstelle Gesellschaft und Technik und den verheerenden Datenschutz-Auswirkungen von Softwaremonopolisierung. Umso unverständlicher, dass diese erstklassige Expertise nicht genutzt und das Mail-Hosting der Studierenden-E-Mails einfach an Microsoft ausgelagert wird. Wir sind überzeugt: Eine TU muss das selbst hinbekommen! In Lehre und Verwaltung muss auf eigene Softwarelösungen und open source Programme gesetzt werden! Studierendendaten dürfen nicht an Softwaregiganten ausgelagert werden!
Für eine politische Studierendenvertretung!
Für eine antifaschistische HTU: Die HTU reagiert oft nur träge, wenn es um Stellungnahme zu studierendenfeindlicher Politik oder rechtsextremen Tendenzen geht. Viele Postings und Demoaufrufe haben wir als linke Opposition erwirkt und ausgearbeitet. Wir wollen eine HTU, die sich mit dem politischen Geschehen um sie herum auseinandersetzt und sich öffentlich zu dessen Auswirkungen auf Studierende positioniert!Dafür fordern wir die Umsetzung unseres Antrags auf ein HTU-Referat für antifaschistische Gesellschaftspolitik!
Für eine kritische HTU: Technik schwebt nie im luftleeren Raum, sondern existiert immer innerhalb eines gesellschaftlichen Kontextes! Auf die Idee und kräftige Mitwirkung der tu*basis haben 2024 erstmals die kritischen Einführungstage stattgefunden, bei der sich Studierende aller Studiengänge in zahlreichen Workshops, Spaziergängen und Ausflügen mit der Schnittmenge Gesellschaft und Technik auseinandergesetzt haben. Gesellschaftspolitische Themen müssen an der Uni mehr Raum bekommen! Wir setzen uns für die Weiterführung der kritischen Einführungstage ein!
Für eine diskriminierungsfreie HTU: Die HTU ist für alle da, deshalb müssen wir sichere, zugängliche Orte für alle Studierende schaffen, auch innerhalb der Vertretungsstrukturen. Wir wollen eine Studierendenvertretung, die sich und ihre eigenen Exklusionsmechanismen hinterfragt! Das bereits eingeführte Vorgangsprotokoll der HTU ist ein erster wichtiger Schritt. Wir fordern aufbauend darauf Antidiskriminierungsschulungen für alle Studierendenvertreter*innen und Awarenessteams auf allen Uni-Festen!
Für eine transparente HTU: Die Referate der HTU machen viel wertvolle Arbeit, leider spricht sich vieles davon nicht zu allen Studierenden durch. Besonders im Hinblick auf die geringe Wahlbeteiligung bei den ÖH-Wahlen muss noch viel Informationsarbeit geleistet werden! Auf unseren Initiative hin werden HTU-Stellen inzwischen auf Social Media ausgeschrieben, ein Antrag auf bessere Öffentlichkeitsarbeit wurde abgelehnt. Studierende müssen sich niederschwellig über alle Angebote und Unterstützungsleistungen informieren können! Wir fordern Transparenz bei internen Abläufen und eine zielgerichtete HTU-Öffentlichkeitsarbeit, die alle Studierenden erreicht!
Für eine laute HTU: Die HTU hat einen guten Draht zu den Universitätsorganen. Die tu*basis sorgt dafür, dass dabei der Mut zur Kritik nicht auf der Strecke bleibt! Wir setzen uns im Senat für bessere Studienpläne ein oder stellen Anfragen an das Rektorat. Denn Studierende brauchen eine laute Stimme gegenüber der Unileitung! Wir fordern mehr Mitsprache in den Universitätsgremien, unter anderem bei der Bestellung und Evaluierung von Lehrenden und Studiendekan*innen!